The Lamp Of Thoth - Sing as you slay


(2009, UK, Miskatonic Foundation, ca. 25 min)
01. Into The Lair Of The Gorgon
02. Thomas The Rhymer
03. Ancient Fire
04. Sing As You Slay
THE LAMP OF THOTH sind die Underground Shooting Stars aus England, was den härteren Bereich angeht. Sie haben den nötigen Schmiss gepaart mit eternaler Wucht und schreiben Songs, die man nur schwer mit anderen Bands in Verbindung bringen könnte. Charisma über alles! Am Bass und Gesang steht der Overtly Melancholic Lord Strange, die Gitarre bedient Randolph Tiberius Reaper und Lady Pentagram sitzt auf dem Hocker und prügelt sich ihre Menstruationsbeschwerden von der Seele. Den Opener kenn ich als Liveversion von der letzten MCD. Ein geheimnisvolles Stück mit makabren Melodien auf treibendem Heavyrock. Das Powertriofeeling ist hier bereits hervorragend spürbar. Man könnte es als flottere Doomnummer bezeichnen, aber für Doom allein machen sich THE LAMP OF THOTH nicht krumm, sie werden da eher in eine Schublade verfrachtet, in der sie sich wohl nicht unwohl fühlen, die ihrer Kreativität jedoch nicht gerecht wird. Was aber will man machen? Irgendwo muß der Fan doch ansetzen, um zu beschreiben, was er da gerade gierig in seine Seele aufsaugt. Gleich darauf kommt der totale Umbruch mit akustischen Gitarren, einer versponnenen, leicht folkigen Gesangsmelodie, einem hintergründig angelegten Orgelteppich und einer leicht surrealistisch bunten Atmosphäre, die tatsächlich an den britischen Psychedelicsound der späten 60er wie JULY oder eben die sanfteren Nummern der großartigen PINK FLOYD erinnert. Wenn ich das so aus dem Zusammenhang der EP gerissen gehört hätte, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, es hier mit THE LAMP OF THOTH zu tun zu haben. Sie klingen stets geheimnisvoll und ein Stück weit verwunschen, aber hiermit haben sie ganz ohne METAL einen absoluten Höhepunkt ihres Schaffens erreicht. Noch ganz der grau regnerischen Realität entflogen sitze ich vor dem PC und merke gerade, dass es Zeit ist, die 10" umzudrehen. TLOT kommen mit ihrer neuen EP aus der Veröffentlichungsreihe, die auch SCARAB und ASOMVEL (kenn ich nur vom Hörensagen als "irgendwie nach MOTÖRHEAD" klingend) ausgespien hat, allerdings ohne Klappcover, dennoch im Endpreis genauso kostenintensiv. Egal, mußte ich haben und bin happy damit. Also, Platte umgedreht und "Ancient fire" in Ohrenschein genommen. Treibender Mid Tempo Heavyrock / Heavy Metal, ja, ein wenig doomig vom Gitarrensound, ansonsten recht konservativ heavyrockend und für TLOT Verhältnisse fast schon konventionell. Eine tolle Nummer, ohne Zweifel, gemessen an den immer wieder durchblitzenden Genies der drei Musiker aber nicht mehr als guter Bandstandard. Immerhin sind Randolph Tiberius Reapers Soli vom allerfeinsten, schön brodelnd und kochend heiß. Ich bin der Überzeugung, dass sich jeder der hier vertretenen Songs zu einem Minihit mausern wird. TLOT sind trotz ihrer - im Bandkontext gesehen - Jugend schon eine Kultband ersten Ranges und ihre Platte sollte sich rasch ausverkaufen, daher wird auch hierbei wiederum Eile geboten sein. Mit dem Titelstück verabschieden sich die Briten dann. Geboten wird endlich mal schön schleppender, makaber klingender Doom mit barbarischem Einschlag. Sehr obskur, düster und beschwörend, fast schon dämonisch anmutend bohren sich die Gesangsmelodien dieser kauzigen Stimme in Deine Ohren und Du wirst von ihnen nahezu paralysiert. Es saugt Dich auf. Man kann Master Rich wirklich zu diesem Fang beglückwünschen, diese Band ist so klasse und wird ihm hoffentlich die Unterhaltung der MISKATONIC FOUNDATION erleichtern. THE LAMP OF THOTH steht die Welt offen, weil sie sich nicht um dieses oder jenes Genredogma scheren, sie spielen einfach. Killergeil! 96 / 100

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