VERGANGENE GROSSTATEN: MAY LYNN - May Lynn


(1988, Dänemark, Shark Records, 38.00)
1. Soldier
2. Joey Don't Care
3. The Shelter of the Night
4. Breakout
5. Dangerous Games
6. Backstreet Life
7. Fit for Fight
8. Long Way from Home
Diese höllenrare CD aus den späten 80ern hab ich bereits vor einigen Jahren günstig auf erstanden, irgendwo im Second Hand Laden oder auf einem Flohmarkt, nun, bereut hab ich es nicht. Ich bin jetzt im Moment grad beim fünften Song "Dangerous games" und bange mein Resthaupthaar zu den straighten, einprägsamen Riffs, treibenden Abgehvierviertelbeats und packenden Melodien. Skandinavienmetal pur, wie ich meinen möchte. 220 VOLT, die PRETTY MAIDS, MINDLESS SINNER, eventuell die harten Sachen der frühen EUROPE Scheiben vor "Final countdown" können beim melodischen Metal der Dänen Pate gestanden haben, SILVER MOUNTAIN vielleicht noch, es ist diese Schiene. Hochmelodisch, eingängig, stampfend bis treibend mit elegantem Ausdruck, der sich natürlich vom rohen Strassenheavymetal abhob. So sind MAY LYNN sicher keine Lederjackenrocker, sondern eher gut gekleidete Melodiker mit Hang zu knackiger Gitarre und solider Grundhärte. Gerade die mehrstimmigen Arrangements beim Leadgesang, die allenthalben auftauchen, schmeicheln den Ohren und der Seele. Böse Zungen könnten AOR Einflüsse in den Raum werfen, das weise ich nicht von MAY LYNN, aber sie sind geschickt in die Stücke eingeflochten und drängen die Band nicht krampfhaft in Richtung Radio, auch wenn so mancher Song wie das stampfende "Backstreet life" tatsächlich geschmeidig genug wäre, einem eher ruhiger gestimmten Radiopublikum den Tag zu versüßen. Aber dann sind da wieder diese grandiosen Gitarren, die betörend schönen Leads, die einfach nicht für die oberflächlichen Mainstreamer gedacht sind. Das könnte eher MAGNUM Freunden gefallen, obgleich der skandinavische Einschlag sehr deutlich zum Vorschein kommt. Ist 1988 auf SHARK RECORDS erschienen und könnte somit noch ab und an in Grabbelkisten deutscher Händler auftauchen. Bei Sichtung zuschlagen, die Scheibe ist todgeil, wenn man denn melodischeren, skandinavischen Metal liebt. Und für die romantischeren Momente wird der Stahlkopf dann ja mit flottem Heavy Metal entschädigt, dem eine hymnische Ader nicht abzusprechen ist. Klasse!

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