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Es werden Posts vom März, 2010 angezeigt.

VERGESSENE JUWELEN: SLEEPY JOHN - Sleepy John

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(1970 / 2004, USA, Gear Fab, 72.38) 01. River 02. Al capa strong 03. Nothing 04. Dragons 05. Prelude to a dream 06. Seasons 07. Losing my plow 08. Hard workin‘ woman 09. I’m just happen to be (in love with you) 10. Monday blues 11. You say 12. Trying to fly 13. Blue sky 14. Cowboy 15. Searching for the world Die Musik auf dem vorliegenden Album entstand schon 1970, daher sollte man sich nicht darüber wundern, daß hier kein rasender Powermetal, sondern entspannter und doch oft sehr entfesselter Heavyrock mit feurigem Gitarren – und Orgelspiel zu finden ist, wie der komplett explodierende Schlußpart von „River“, dem eröffnenden Track uns unter Beweis stellt. Der Sound der Scheibe wird sicherlich heutigen Standards nicht mehr gerecht, ist aber lebendig und ehrlich, man hat das Gefühl, als stünde die Band direkt neben einem. Sleepy John standen immer noch an der Schwelle von den 60er Psychedelicbands zum 70er Hardrock. Ausladende, die Sinne raubende Jams und Soloparts gehören ebenso zum R

SEASONS OF THE WOLF - Once in a blue moon

(2007, USA, Eigenpressung, 56.38) 01. Wings of doom 02. Snaggletooth 03. Nikhedonia 04. Ghost woman 05. In the shadows 06. Behind the eyes of evil 07. The reaper 08. Battle scars 09. Alien landscapes 10. The edge of time 11. Peace on earth 12. Name your poison Dies ist nicht das erste Album der amerikanischen Formation SEASONS OF THE WOLF, sondern, lasst mich mal zählen, bereits die vierte Veröffentlichung und es hat sich irgendwie nicht viel verändert. Barry "Skully" Waddell, sein Bruder Wes und ihre Mannschaft donnern einen eigenwilligen, typisch amerikanischen Powermetal mit dunklen, aber sehr eingängigen Melodien und hintergründig agierenden Keyboards. Letztere sollten nicht überbewertet werden, denn man legt das Gewicht eindeutig auf die sehr natürlich klingende Gitarre von Skully. Am Sound ist eigentlich auch nichts zu meckern, eventuell am zuweilen etwas klinischen Schlagzeug, bei dem man aber vom Spiel her merkt, daß da ein Mensch sitzt. Aber auch das ist gut im Mix u

OGRE - Seven hells

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(2006, USA, Leafhound Records, 56.27) 01. Dogmen (Of Planet Earth) 02. Soldier Of Misfortune 03. The Gas 04. Woman On Fire 05. Review Your Choices (PENTAGRAM-Cover) 06. Sperm Whale 07. Fleash Feast Die 70er sind ja wieder schwer im Kommen, weil gerade damals die Rockmusik einfach frischer, inspirierter und leidenschaftlicher klang, ohne zu viele Genredogmen und mit sehr ungezwungener Kompositions – und Spielweise. Und da kommen stellvertretend für die neue Welle urtraditioneller Rocker OGRE aus dem US Bundesstaat Maine ins Spiel. Anders als bei vielen aktuellen Bands schwingen sie keine aggressiv – stumpfe Stonerkeule, sondern orientieren sich am beseelten Spiel der Frühzeit, klingen dabei aber frisch und wirklich inspiriert. Wäre da nicht beim Opener der verzerrte Bass an einer Stelle, den man eher bei britischen Hardcore / Metal Bands der späten 80er vermuten würde, kein Mensch würde einem Glauben, daß OGRE eine aktuelle Band im Alter so von Anfang bis Mitte 30 sind. Kommen wir nun z

NO BROS - Hungry for the good times

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(2006, Österreich, Eigenpressung, 50.10) 01. Manifest Your Destiny 02. Hello Hello 03. Three Horned Dragon 04. Way More Of This 05. Hungry For The Good Times 06. Carry On 07. Caledonia 08. What’s Going On In Paradise 09. Creed For Flesh 10. Blind 11. Metal Thanks Ja ist das ein Hammer! Eine neue NO BROS Scheibe nach 20 Jahren Pause, dann noch mit einem meiner Lieblingssänger, Lem Enzinger von den österreichischen Kultmetallern U8, die es damals locker als Mischung aus RUSH und SAXON hätten schaffen sollen und doch nur Kultstatus genießen. Wie auch immer, ich schweife ab vor Begeisterung. Lem singt zwar um einiges bluesiger und tiefer als früher, aber ist und bleibt ein klassischer Heavyrocker, der zu den ganz Großen gehört. Nun ist er der „Neue“ in der Band, die Restbesetzung hat schon auf den klassischen NO BROS Scheiben der 80er aufgemuckt, daß sich die Balken bogen. Die inzwischen leicht angegrauten und etwas weniger behaarten Herren sind mit der neuen Scheibe zurück zu ihren frühen

VERGANGENE GROSSTATEN: AXEGRINDER - Rise of the serpent men

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(1988 / 2006, UK, Peaceville, 63.53) 01. Never Ending Winter 02. Hellstorm 03. Life Chain 04. War Machine 05. Evilution 06. Rise Of The Serpent Men 07. The Final War 08. Malfunction [Bonus] 09. Virtual Reality [Bonus] 10. I Need Face [Bonus] 11. Slow Motion Rewind [Bonus] Ein eher besinnlicher, unverzerrter Gitarrenlauf zu Beginn, dann eine stampfend metallische Einleitung, wohin soll uns diese Scheibe noch führen? AXEGRINDER kommen aus dem England der späten 80er und haben ihr Album über Peaceville veröffentlicht, das kann also nur finsterster Grindcore sein. Okay, ganz so derbe sind sie nicht. Der erste echte Song „Hellstorm“ ist wuchtiger, dreckiger Metal mit thrashigen, punkigen und fett rock’n’rolligen Elementen, wie ein Mix aus CELTIC FROST, DISCHARGE und MOTÖRHEAD. So soll es dann auch weitergehen. Es groovt und treibt ohne Ende, nach den groovigen Passagen wartet man aber vergebens auf ein Blastbeatfeuerwerk. AXEGRINDER legen mehr Wert auf die ultimative Wucht denn auf sinnlose

VERGESSENE JUWELEN: GRAVY TRAIN - Staircase to the day

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(1974, UK, PYE, 43.57) 01. Starbright Starlight 02. Bringing My Life Back To Me 03. Never Wanted You 04. Staircase To The Day 05. Going For A Quick One 06. The Last Day 07. Evening Of My Life 08. Busted In Shenectady GRAVY TRAIN hatten mit ihrem 1970er Debüt eines meiner frühen Lieblingsalben jener Tage abgeliefert, ein Mix aus dramatischem Hardrock, progressiven und folkigen Flöten, brodelnder Psychedelik und einem Schuß Blues. Nun hatten wir damals eben 1970 und die progressive Rockmusik war erst kurz davor, aus ihren Kinderschuhen auszubrechen. 1974, der Progrock hatte Hochkonjunktur und ich kam als einziges Kind meiner Eltern in einer lauen Sommernacht auf die Welt, waren GRAVY TRAIN schon meilenweit von progressiven Klängen entfernt. Hardrockiger Mainstreamsound mit ab und zu spacigem Einschlag wurde geboten. Der Opener „Starbright starlight“ war ein straight groovender Rocker mit eingängiger Melodie und einem mittelschnell anschubsenden Beat aus rhythmischen Orgelriffs, pumpendem

VERGANGENE GROSSTATEN: MAY LYNN - May Lynn

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(1988, Dänemark, Shark Records, 38.00) 1. Soldier 2. Joey Don't Care 3. The Shelter of the Night 4. Breakout 5. Dangerous Games 6. Backstreet Life 7. Fit for Fight 8. Long Way from Home Diese höllenrare CD aus den späten 80ern hab ich bereits vor einigen Jahren günstig auf erstanden, irgendwo im Second Hand Laden oder auf einem Flohmarkt, nun, bereut hab ich es nicht. Ich bin jetzt im Moment grad beim fünften Song "Dangerous games" und bange mein Resthaupthaar zu den straighten, einprägsamen Riffs, treibenden Abgehvierviertelbeats und packenden Melodien. Skandinavienmetal pur, wie ich meinen möchte. 220 VOLT, die PRETTY MAIDS, MINDLESS SINNER, eventuell die harten Sachen der frühen EUROPE Scheiben vor "Final countdown" können beim melodischen Metal der Dänen Pate gestanden haben, SILVER MOUNTAIN vielleicht noch, es ist diese Schiene. Hochmelodisch, eingängig, stampfend bis treibend mit elegantem Ausdruck, der sich natürlich vom rohen Strassenheavy

BRAN BARR - Sidh

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(2010, Frankreich, Trollzorn, 58.44 min) 01. Origin - The Birth Of Fearg 02. Celebration - Son of Nuadh Amhach 03. Fury - Exile Of The Orphan 04. Passage - The Curse Of The Manimal 05. The Call - Gathering The Tribes 06. Rebirth - Morgan's Gift to Righ'Sidh 07. Profedïez 08. Revelation - In The Dominion of Kernunnos 09. Journey - The Grand Quest For The Magical Acorn 10. Ode Aux Lointains Souverains (Stille Volk cover) Eigentlich wähnte ich mich aus dem Blackmetal schon so weit raus, dass ich mir ab und an DARK THRONE oder meine alten BURZUM LPs (ich geb es ja zu) anhören kann, aber mehr alten NWoBHM oder eben meine hunderte von 70s Progressive - und Heavyrockalben (die meisten auf CDr in einem Geheimarchiv, ja, ich bin ein Poser) anhöre. Nun, eine Band wie die vorliegende weiss mich aber zu packen. Denn die Franzosen BRAN BARR, die genau wie NYDVIND aus der Gegend um Paris kommen und sogar noch personell verwandt sind, spielen einen wunderschönen Folkblackmetal. Die M

THE FLYING EYES - The flying eyes

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(CD, USA, World in Sound, 2009, 42.23) Part A: Bad blood 01. Lay with me 02. Better things 03. Bad blood 04. Don't point your god at me 05. She comes to me Part B: Winter 06. We are not alive 07. Red sheets 08. Around the bend 09. Winter 10. King of nowhere Ich bin manchmal eher abgetörnt von den aktuellen musikalischen Entwicklungen. Das, was ich gerne höre, ist zuweilen bis zu 50 Jahre alt, die modernen, von digitaler Totproduktion und ätzenden, abgehackten, gefühllos und unkreativ gespielten "modernen" Krachgitarren, bis zu einer ganzen Oktave tiefer gestimmt, beherrschte Rockmusiksparten begeistern mich kaum bis noch viel weniger und wenn dann mal eine Retroband auftaucht, so ist oft die Vorlage wirklich geil, die durchgepauschte Kopie hingegen nur ein müdes Lächeln wert. Wenn überhaupt. Wirklich geil hingegen waren einige neuere Acts aber doch, vor ein paar Jahren ORANGE SUNSHINE aus Holland, die als Fuzzgitarrenpowertrio den alten BLUE CHEER (die damals durchaus noc

HYKSOS - Hyksos

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(CD, USA, High Vaultage, 1982/2003, 72.38) 01. Going Insane 02. No Escape 03. In the Past 04. Strut 05. The Kings 06. Shadow of a Stallion 07. I Wanted You 08. Ballerro 09. The Green Manalishi 10. A Way to You (bootleg) 11. Victim of Changes (bootleg) 12. Strut (bootleg) 13. Shadow of a Stallion (bootleg) 14. Ballerro (bootleg) 15. The Green Manalishi (bootleg) Es bleibt der Metalwelt auch nicht das obskurste Album als Reissue erspart, was? Aber in diesem Fall macht es nicht nur Sinn, sondern auch eine ganze Menge Spaß. Denn HYKSOS waren nicht irgendeine gesichtslose 80s Band mit austauschbaren und uninspirierten Durchschnittssongs. Ihre 82er LP kam zu einer Zeit, wo die Bands noch ihre Roots in den 70s hatten und auch auslebten, was sich bei HYKSOS in einem sehr ungezwungenen, lebendigen Songwriting äußerte. Wenn die Band mal anfing, auf einem treibenden Riff basierend, mit einem hypnotischen Beat unterlegt herumzujammen, da blieb einem die Spucke weg. Und keineswegs vergaßen di

BLACK TORA - Rise of the tora

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(CD, USA, Rock Quarry, 2009, 41.05) 01. Burn Out 02. Never Enough 03:08 03. Criminal 04:30 04. Wild Child 04:06 05. Stealing Thunder 04:00 06. Don't Drag Me Down 03:22 07. Born To Rock 03:01 08. Haywire 03:05 09. The Slayer 04:40 10. Hearts On Fire 03:47 11. Warrior 04:17 Für mich ist dieses texanische Powertrio eine der coolsten aktuellen Entdeckungen im metallischen Hardrock und rockenden US Heavy Metal, welche mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist. Man denkt gar nicht, dass diese Platte von 2009 ist, die Musik, der Stil, alles klingt so herrlich traditionell nach den Jahren 1978 bis 1981. Hier wird typischer Amisound geboten, der jeden Fan von RIOT auf den ersten fünf Platten, THE RODS, VAN HALEN, härteren Y & T und ähnlichen Bands in die Komplettekstase treiben sollte. Klar, innovativ ist das hier sicher nicht mehr, aber die Musik hat Seele, ist komplett von Hand gespielt, sehr gut, klar und doch lebendig produziert und zeigt so manchen kommenden Kultsong, d