Semlah - Semlah


(2009, Schweden, Cyclone Empire, 59.36)
01. From The Seat Of False Judgement
02. Path Of A Waning Moon
03. Axioms Of Life
04. Perennial Movement III
05. Machination
06. Manifestations Obscure
07. Perennial Movement II
08. Frayed Wings
09. Beyond Salvation
10. My Spirits Fail
11. Havoc
Endlich ist es soweit, ein neues Lebenszeichen der schwedischen Doomsters SEMLAH liegt im Player und erfüllt meine Seele mit Kraft. Die Band, zu der auch der ehemalige COUNT RAVEN Basser Wilbur gehört, hatte zuletzt 2004 eine kongeniale Eigenpressung auf dem Markt und ist nunmehr bei CYCLONE EMPIRE gelandet, die sich in letzter Zeit viel Doom (u.a. WARNING, COUNT RAVEN, SOLSTICE) gesichert haben. Geboten wird über die Distanz von knapp einer Stunde ein betörender Cocktail aus mittelschnellem, aber treibendem Metal, vielen düsteren Schlepperpassagen, oft mit eher schwebendem morbidem Ausdruck und hypnotisch intensiv brodelndem 70er Hardrock, alles natürlich eher in ein metallisches Gewand verpackt. Sehr schön kommen dabei die beiden "Perennial movement" Teile daher, erst Nummer Drei, der als wunderschöne, unkitschige Ballade beginnt und unvermittelt in einen wuchtigen Heavyrocker umschlägt, dann der komplett akustische Teil Zwei. Wieder und wieder finden sich diese beseelten, alle Sinne des Hörers kitzelnden Leadgitarren auf der Scheibe, mal als doch irgendwie melodisch strukturierte Soli, mal als eindringliche Harmonien durch die bleischweren Riffstrukturen nach oben kochend. Der Klang der Scheibe ist druckvoll, zugleich aber sehr lebendig, zeigt gut das spielerische Können der Band an allen Positionen. Sänger Joleni hat großes Charisma, seine Stimme ist melodisch, mittelhoch, angeraut, jedoch nicht dreckig, hat einen sehr beschwörenden Ausdruck, könnte aber auf jedem Heavy Metal Klassiker der letzten 25 Jahre bestehen. Ein typischer Heavy Metal Crooner, der gerade hier auf sehr beschwörende Weise seine Seele nach außen kehrt, insbesondere deren blutende Wunden und verdorbene Seiten. SEMLAH erfinden nun den Doom Metal nicht neu, der Opener könnte sogar auf jeder Scheibe von THUNDERSTORM über FORSAKEN bis CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS die klangliche Verdammnis eröffnen, aber trotz der sehr orthodoxen Einstellung erfrischen die Schweden das Genre erneut und mehr wollen wir Doomfreaks ja gar nicht. Für mich jetzt schon ein frühes Highlight 2009, gerade zum 27.03. hin erschienen! Für Doommetaller, die sich nicht auf Konsum, sondern beinahe religiöse Hingabe eingestellt haben, eine absolute Kaufempfehlung.

9/10

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