VERGANGENE GROSSTATEN: Finch - Thunderbird

(Australien, 1976, Eagle Records, 39.03 min)
01. Stay
02. Pink spiders
03. Hey Spunky
04. Poser
05. Crystal Country George
06. Sail away
07. Valley of tears
08. One nighter
09. Mushroom
Das Album der Band Finch, mitbegründet vom ehemaligen AC/DC Basser Mark Evans, entspannt mit dem Song "Stay", der mit schönen akustischen Gitarren und verträumter Gesangsmelodie die Sinne betört. Ein paar Rockgitarren treten für den Refrain hinzu, bleiben aber nicht lange. Sehr peacige Stimmung, welche hier verbreitet wird. "Pink spiders" ist ein erdiger Groover mit cooler Gesangslinie, die Gitarren sind kraftvoll, spucken feine Riffs aus, die Dich sofort einspinnen und in Verbund mit den Rhythmen in Ekstase versetzen. "Hey Spunky" ist erdiger Hardboogie, der zwar nicht unbedingt aus dem Rahmen fällt, jedoch durch seine sympathisch ehrliche Art den Hörer mitzuziehen weiß. Geil ist dann das eher getragene "Poser" mit coolen Melodien, eindringlichen Riffs, einer dahinschwebenden Atmosphäre und einem Refrain mit deutlich melancholischem Einschlag, trotz seiner Lässigkeit. Power ohne Ende gibt es bei "Crystal Country George". Hardrockdramatik, eine spitze, durchbohrende Stimme, böse knurrende Riffs und hitverdächtige Melodien. Mich erinnert dieser Song an die "Only want you for the body" LP der Landsleute BUFFALO (mit Peter Wells, später ROSE TATTOO, am Bass). Fetzig, aber im Mittelteil verträumt schön mit betörenden doppelläufigen Leadgitarren und einem mit enormer, fast an Besessenheit grenzender Hingabe zelebriertem Solopart. Treibender Mid Tempo Hardrock mit ein paar schwingenderen Passagen wird dann mit "Sail away" geboten. Erdig, lässig, packend und verspielt mit schönen Schlagzeugfiguren und einer bissigen Gitarrenarbeit rocken sich FINCH hier in Trance. Zurückhaltend präsentiert sich "Valley of tears", wird im Mittelteil aufbrausender, feuriger, grad wenn es ans Solieren geht, hat aber auch seine ganz entspannten Seiten. Heiß und brodelnd rockt "One nighter" aus den Boxen, hat eine aggressive Rhythmusgitarre mit schönen Stakkatos im Powerrefrain, ansonsten entspannt mit Flangereffekten abfliegende Riffs. Der Chorus peitscht ungemein, lässt Dich alle Hemmungen verlieren, Du groovst, tanzt und wirbelst. Eine verspielte Bridge führt zu einem wiederum leidenschaftlichen Solopart. Das können die Aussies, solieren wie wahnsinnig und dabei unwiderstehlich grooven. "Mushroom" beginnt sentimental, mit dezentem Instrumentalteppich und melancholischer, naja, beinahe trauriger Gesangslinie. Sicher nicht innovativ, aber immer wieder schön zu hören. Langsam steigert sich der Song, schwingt hin und her, wird zum Ende hin sehr dramatisch und intensiv. Ein typischer, theatralischer 70er Epos, zwischen Ballade und Powerrock, ein verdammter Hit, den selbst UFO nicht besser hätten machen können, wie ich meinen möchte. Insgesamt ein rundum gelungener Abschluß für ein tolles Hardrockalbum. FINCH hatten wohl Mainstreamerfolg, aber sie waren weder oberflächlich noch substanzlos. Freunde von UFO oder den australischen BUFFALO sollten nach diesem Album Ausschau halten, es wurde allerdings noch nicht auf CD wiederveröffentlicht und ist als Vinyl relativ kostspielig. 86/100

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