Insanity - Rehearsal 1985


















(USA, 1985, Demo, 17.51 min)


01. Fire death fate


02. Ultimate death


03. Blood for blood


04. Death after death


05. Attack of archangels


Ich bekomme als Rezensent ja eine Menge sogenannten "Deathmetal" zu hören, darunter immer wieder pervertierte Versionen dessen, was einst unter diesem stolzen Banner firmierte. Mir wird generell bei einem Großteil aller neuen Sachen übel, weil einfach nichts mehr stimmt und sich die Musiker nurmehr in Sachen Kommerzialität und Angepasstheit zu überbieten versuchen. Da stolpere ich dann über eine rumpelige, rauschige Kopie eines 85er INSANITY Demos und die Welt ist wieder in Ordnung. 1985, ein Jahr vor "Reign in blood", haben diese Kalifornier um den 1987 mit erst 21 Jahren verstorbenen Joe De Zuniga (Gitarre, Vocals) bereits einen Ultraspeedmetal gezockt, der SLAYER vor Neid hätte verblassen lassen. Auf diesem Tape gibt es fünf packende Riffmassaker, wobei ich eine erweiterte Fassung habe, "Death after death" und "Attack of archangels" sind offiziell erst 1986 auf dem zweiten Demo erschienen, stammen jedoch aus den gleichen Recordingsessions wie die ersten drei Stücke. INSANITY gaben nicht nur bis zum Anschlag Gas, sie konnten auch aggressiv im treibenden Mid Tempo die Matte kreisen lassen. Was Joe und seine Jungs hier abliefern, ist ein Paradebeispiel für die hohe Qualität einiger zu Unrecht untergegangener Deathmetalkapellen Mitte der 80er. Spielerisch sind die Kids verdammt weit, kompositorisch stehen sie Bands wie POSSESSED oder DEATH in nichts nach. Die Stücke leben von einprägsamen Gitarrenläufen, tosenden Drums, dazu den wahnsinnigen Vocals von Joe und schreienden Leadgitarren. Der Sound ist ruppig und räudig, es mag auch ein Tape aus der dritten oder vierten Generation sein, welches meiner Kopie zugrundeliegt, egal, egal, ein echter Deathbanger achtet eh auf die Musik, nicht auf den Sound. INSANITY hatten eine beachtliche Geschwindigkeit drauf, die sie jedoch stets auch zurücknehmen konnten, damit die peitschenden Akkordfolgen Raum zur Entfaltung hatten. Gerade der Drummer muss bei den Speederuptionen schon Schaum vor dem Mund gehabt haben. Die Intensität der Songs ist auf einem hohen Level, man möchte, in schiere Raserei verfallen, sich gar durch die geschlossene Wohnzimmerfensterscheibe stürzen, so sehr wühlt es einen auf. Ein offizielles Album von INSANITY zu jener Zeit mit Joe De Zuniga am Mikro hätte die Metalwelt revolutioniert und sogar die Götter DEATH und POSSESSED in Bedrängnis gebracht. Ein bisserl Wehmut überfällt mich, wenn ich dran denke, dass neben Joe inzwischen auch Drummer Bud Mills nicht mehr lebt. Bud starb 2007 mit grad Anfang 40 an Krebs. Ein solches Schlagzeugtier muss erst geboren werden, es gibt kaum jemand von seinem Kaliber, eventuell noch Gene Hoglan. Nun, das soll Euch nicht daran hindern, diese Band zu worshippen, zu finden unter http://lockjaw-yappy.blogspot.com/search?q=insanity. 10/10

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