Midnight Idöls - Sworn to the night



(2009, USA, Metal on Metal, 37.08)
01.Sworn To The Night
02.Beyond The Darkness
03.Bloodied And Alone
04.Hatred Is Born
05.Satan's Lullaby
06.Triumph Of The Sinner
07.Curse Of The Crimson Moon
08.Necropolis (City Of The Dead)

Die MIDNIGHT IDÖLS kenn ich von ihrem gutklassigen, aber reichlich rotzrockigen Debüt vor zwei oder drei Jahren, eine feine Band, fürwahr. Die Steigerung zwischen jenem Debüt und der neuen Scheibe geht dann allerdings über mehrere Level. Der Rotzhardrock uramerikanischer Prägung (mit CRÜE, SKID ROW) wurde zurückgefahren, jedoch nicht ganz aufgegeben. Der Gesang ist metallischer und roher geworden, hat ein wenig seine spitzmäusige Frechheit verloren, an Männlichkeit jedoch wesentlich dazugewonnen. Gut so, gut so. Selbst ein traditioneller, erdiger Heavyrawkdonner wie „Hatred is born“ hat eine unheimlich metallische Wucht. Die Gitarren jaulen und fetzen derweil brodelnd heiße Leads und peitschende Soli aus den Boxen. Die IDÖLS sind noch einen guten Schritt weiter in die Vergangenheit geschlichen, zelebrieren flotten NwoBHM Sound mit einer zeitgemässen Frische, wirken dennoch authentisch und reißen unweigerlich mit. Als wäre 1979 gerade mal ein halbes Jahr vorbei, spielen sich die Amis, bei denen ein ehemaliger HOLY TERROR Mann singt, in einen wilden Lustrausch. Die Kompositionen sind urtraditionell, absolut orthodox. Trendige Scheißelemente fliegen raus, aber ebenso tumbes Retrogepose. Diese Kapelle hat eine zeitlose Art, den alten und ewig jungen Heavy Metal auf die Bühne zu bringen. Da sehen einige große Namen ganz alt aus, so alt eben wie sie auch sind. Die „Sworn to the night“ könnte tatsächlich einer jener legendären Klassiker der 80er sein, deren Erwähnung einem Materiekenner das Blut ins Gemächt treiben und sämtliche Körperbehaarung auf Sturm stellen. Diese irrwitzigen Soli, ich muß sie immer wieder erwähnen, die mit einer infernalischen Intensität die Trommelfelle perforieren, sind die Flagge, der wir echten Metalmaniacs folgen müssen, wenn es wieder in die Schlacht um unsere Existenz geht. Wobei diese weniger mit glänzenden Schwertern gefochten wird, sondern mit Eisenketten, die unsere Streetwarriors schwingen, mit Brechstangen, Brandsätzen, Klappmessern und Handfeuerwaffen. Das ist das Streetfeeling dieser Band, die wenig bis gar nichts mit der Epicmetalromantik und dem Sword & Sorcery Kitsch vieler Eskapisten zu tun hat und gerade wegen ihrer Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und Echtheit umso sympathischer und heavier wirkt. Die raue Stimme des Meisters ist so unglaublich, als hätte der Mann einen gewaltig dicken Hals und stünde kurz vor einer bestialischen Zorneseruption, die er mit Gesang rauslassen will. Das sollte ihm doch glücken. Der Vogel würd sich gut bei den frühen METAL CHURCH machen. Und die Mucke steigert sich bis zum absoluten Höhepunkt, dem Rauswerfer „Necropolis (City of the dead)“, bei dem das Up Tempo rult, die Gitarren wie ein alter D Zug rattern, die Rhythmen alles niederpeitschen und die Atmosphäre kocht. Der traditionsmetallische Soloteil zum Ende hin gibt dem Stück dann ein wenig Raum zur Entfaltung und dem Hörer Luft zum Atmen, die genialen Doppelleads lassen sein Herz vor Stolz verglühen! Wow, was ein Burner! Eines der US Metalhighlights 2009, keine Spur modern, keine Spur trendy, eine Scheibe mit durchgehend TITT! 90/100

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