HYKSOS - Hyksos



(CD, USA, High Vaultage, 1982/2003, 72.38)
01. Going Insane
02. No Escape
03. In the Past
04. Strut
05. The Kings
06. Shadow of a Stallion
07. I Wanted You
08. Ballerro
09. The Green Manalishi
10. A Way to You (bootleg)
11. Victim of Changes (bootleg)
12. Strut (bootleg)
13. Shadow of a Stallion (bootleg)
14. Ballerro (bootleg)
15. The Green Manalishi (bootleg)
Es bleibt der Metalwelt auch nicht das obskurste Album als Reissue erspart, was? Aber in diesem Fall macht es nicht nur Sinn, sondern auch eine ganze Menge Spaß. Denn HYKSOS waren nicht irgendeine gesichtslose 80s Band mit austauschbaren und uninspirierten Durchschnittssongs. Ihre 82er LP kam zu einer Zeit, wo die Bands noch ihre Roots in den 70s hatten und auch auslebten, was sich bei HYKSOS in einem sehr ungezwungenen, lebendigen Songwriting äußerte. Wenn die Band mal anfing, auf einem treibenden Riff basierend, mit einem hypnotischen Beat unterlegt herumzujammen, da blieb einem die Spucke weg. Und keineswegs vergaßen die Amis, eine spannungsgeladene Struktur in ihre von schön mahlenden Gitarren dominierten Songs zu bringen, selbst bei solchen Instrumentalaktionen. Ein Killer sind sicher die Coverversionen von FLEETWOOD MACS „Green Manalishi„ welche sich stark an der 78er Adaption des Stückes durch JUDAS PRIEST orientiert und das PRIEST Original "Victim of changes" bei den Bonusstücken. In ähnlichen Regionen fischen HYKSOS übrigens auch, eine Melange aus brodelnd schwerem Hardrock und furiosem Metal, originell konzipiert, sehr leidenschaftlich dargeboten. Wilde Soli schlängeln sich auf den Rücken der erdigen Songs, welchen zuweilen ein leicht episches Feeling nicht abgeht. Der Sänger singt, wie ihm die Schnauze gewachsen ist, technisch weitab von der ultimativen Perfektion, aber dennoch immer mit dem nötigen Quentchen Melodie und einem unheimlichen Charisma, den Songs ihren Wiedererkennungswert zu schenken. Sein manchmal leicht hysterischer Ausdruck tut der Freude keinen Abbruch. Zuweilen, das muß ich sagen, bewegen sich HYKSOS sogar noch von ihrem Standpunkt aus 10 Jahre in die Vergangenheit und bolzen uns wundervollen, glühend heißen Powerrock mit diesen schrabenden, zermalmenden Gitarren vor die Birne. Da sind ein paar Passagen, bei denen der Bass einfach brutal aus den Boxen rotzt und zusammen mit den hart treibenden, aber verspielten Drums ein solides Fundament für die gleißend hell blitzenden, Feuer versprühenden Gitarren bildet. Es packt Dich, es reißt Dich mit und es zerfetzt Dich. Argh! Als hätte man DEEP PURPLE 1972 eingefroren, 1982 wiedererweckt und ihnen den Keyboarder geklaut, sie dann mit JUDAS PRIEST gepaart und den Bastard auf die Bühnen losgelassen.. Kick ASS! Die Burschen spielen sich aber auch oft in einen wilden Rausch mit sich duellierenden Leadgitarren, die den Hörer bis über den Rand der Ekstase hinaus treiben, wohin die Band ja schon vorher abgeflogen ist. So lobe ich mir gute Platten, nicht nur ein Hörvergnügen, sondern ein Erlebnis, nicht allein Musik, sondern eine einzigartige spirituelle Erfahrung. Das über achtminütige „Ballero“, ein instrumentaler Kracher mit eben jenen Endlosjams veredelt ist auch gleichzeitig mein Highlight. Wird später dann noch bei den sieben Bonustracks, die diese Reissue auf satte 15 Songs bringen, als Demoversion nachgereicht. Wild! Verdammt wild!

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