AXIS - Flame burns on


(2011, High Roller Records, England, ca. 40 Min.)
01Lady
02. Messiah
03. One Step Ahead
04. Flame Burns On
05. You Got It
06. Dream After Dream
07. Nightwinds (live rehearsal)
08. Into The Sun (live)
09. You Got It (live)
10. One Step Ahead (live)
Wow, yeah, AXIS, von denen hab ich die alte 7" von 1980, kam damals über Neat Records raus. Geboten wurden zwei schöne, einprägsame Songs zwischen Protometal und 70er inspiriertem Hardrock, das freundliche "Lady" und das mit sphärischen Passagen durchzogene, treibend harte "Messiah". Den dieser LP titelgebenden Song, einen verspielten, epischen Heavy Metal Kracher mit packender Melodie und wahrlich leidenschaftlichem Gesang, habe ich auf einem alten NWoBHM Sampler namens "All hell let loose" (vormals "60 minutes plus", nur als MC erschienen). Tja, mehr hat man lange Zeit nicht bekommen, aber da haben sich High Roller Records wieder für den NWoBHM Underground in die Bresche geworfen und pflastern uns nun eine satte AXIS LP hin. Leider hat die Band an sich nie wirklich was berissen, trotz geiler Mucke, ähnlich wie soviele andere Bands damals, aber immerhin wurde ihr Gitarrist Mick Tucker später als Mitglied von TANK etwas bekannter und ist heute noch bei den britischen Kultrecken zugange, ihr Basser John Cunningham, quasi der kompositorische Sidekick von Herrn Tucker, verstarb leider bereits 1994 in viel zu jungen Jahren, wie es leider öfter vorgekommen ist. Songs wie "You got it" und "One step ahead", welche die drei bisher veröffentlichten Stücke flankieren, stellen dann klar, warum AXIS nicht so riesig geworden sind. Sie stellen einen schönen, liebenswert erdigen Hardrock dar, der mit beiden Beinen noch in den 70ern festhängt, obschon zumindest kein Georgele zu hören ist. Es sind schöne Songs, durchaus, nur eben für die damalige Zeit sehr traditionell und abseits der Bestrebungen, kraftvollere, feurigere Songs zu schreiben. Das kommt auf dem rasant wuchtigen Instrumental "Dream after dream" mit seinen aufwühlenden Riffs, leidenschaftlichen Soli und donnernden Rhythmen ganz anders. Hier zeigt sich, wie Dich AXIS bereits zu Bands wie IRON MAIDEN aufgeschlossen waren, hätte man sie nur gelassen. Die A Seite der herrlichen Retrospektiv LP ist nun durchgehört, wir drehen das Vinyl um und bekommen eine Proberaumaufnahme zu hören, der Song heisst "Nightwinds", der Sound ist fantastisch, die Musik ein episches Heavymeisterwerk mit vielen verspielten Passagen, sanften Momenten, treibenden, kräftigen Abschnitten und beinahe besessen anmutendender Leadgitarre an der richtigen Stelle. Der Gesang versprüht eine art nachdenklicher Melancholie in den ruhigeren Momenten, wird umso kräftiger und entschlossener bei den harten Parts. Geil, supergeil. Das in astreiner Studioqualität als Schlussnummer einer LP, AXIS wären die Götter im Underground geworden. Nun, die wirklich fantastische Aufnahme aus dem Übungsraum zeigt uns alles, ihre ganze Schönheit, Eleganz. Stolze Nummer, Freunde, ehrlich. Umso überraschender, dass es nie eine Studiofassung gegeben hat. "Into the sun" wurde dann sogar nur als Konzertmitschnitt für die Ewigkeit festgehalten,ja, spinn` ich denn? Oder die Briten? Wer weiss das schon! Auch hier ist es verdammt schade, denn schon die markante, mystisch klingende Eröffnung mit zwei Leadgitarren und scheppernden, tosenden Becken, der ein treibender Abritt im besten JUDAS PRIEST / UFO Stil der späten 70er folgt, macht den Song bereits unsterblich. Nun, da diese Liveaufnahme alles ist, was uns von "Into the sun" bleibt, genießen wir den Moment und die unermessliche Kraft, welche diese Nummer ausstrahlt. Dann folgen noch weitere Liveaufnahmen, die bereits bekannten "You got it" und "One step ahead", astrein dargeboten, durchweg kräftiger als in der Studiofassung. So bekommen auch solche potentiellen B Seiten den ihnen gebührenden Biss. Für NWoBHM Fanatiker ist das hier natürlich ein absoluter Hit.



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