While Heaven Wept - Of empires forlorn


(2003, Rage of Achilles, USA, 40 Minuten)
01. The Drowning Years
02. Of Empires Forlorn
03. Voice in the Wind
04. In Aeternum
05. Epistle No. 81
06. Sorrow of the Angels

Wie definiert man „Schönheit“? Wie kann man sie perfekter und packender darstellen als mit Musik? Liebe Freunde, While Heaven Wept sind mit neuem Album zurück, nach satten vier Jahren Wartezeit, sie sind wieder da und ich völlig erschlagen ob der überwältigenden emotionalen Ausdruckskraft, die Mastermind Tom Phillips erneut in seine Songs gelegt hat. Der Pathos, mit dem die Band ihre Melancholie zum Ausdruck bringt, wurde nochmals gesteigert, dennoch ist die Grenze zur Unerträglichkeit in die Ferne gerückt, mein Kompliment dafür. Neben den massiven Riffs und den wuchtigen Beats sind es wieder diese packend eingängigen Melodien, welche den Zauber dieser CD ausmachen. Du wirst sie stundenlang mitsummen, ja sogar mitschluchzen, so sehr werden sie Dich berühren. While Heaven Wept gehen dabei den geraden Weg, verzichten, wie üblich für Doommetal, auf spieltechnische Schnörkel, geben uns die puren Akkordpeitschen zu schmecken und reichern diese mit majestätischen Keyboards an, die nichts an sich haben, was den jeweiligen Song etwa verweichlichen könnte. Oh nein, sie verstärken die zermalmende Schwere der Gitarren noch, die hier neben Tom auch ein Mitglied der genialen Proghardrocker Brave zupft, bei denen Tom im Gegenzug auf der letzten EP die Gitarre übernahm. Ich kann Euch versprechen, nachdem die letzte Note sehnsuchtsvoll in die Ewigkeit hinfortgeklungen ist, werdet Ihr eine ganze Weile keine andere Scheibe hören wollen, einfach deswegen, weil es emotional keine Steigerung mehr gibt. Wenn es Gott wirklich gibt, dann bringt Euch dieses Album in seine direkte Nähe. Erstklassig umgesetzt wurden hier unter anderem Stücke von der „Lovesongs of the forsaken“ EP und ein traditionelles Lied, „Epistle No. 81“, welches schon Candlemass auf ihrer „Ancient Dreams“ LP hatten oder gar die Coverversion der Krautrocklegende Jane "Voice in the wind", doppelt, ach dreifach so beeindruckend wie das sehr schöne Original. So wunderschön, daß Ihr nicht mehr Herr Eurer Tränen sein werdet. Weint nur, meine Freunde, weint nur, es ist angesichts der Größe und Erhabenheit dieses Albums keine Schande. While Heaven Wept haben mich vor vier Jahren mit dem damals aktuellen Album in einer sehr schweren Zeit musikalisch unterstützt, mir die Kraft geschenkt, meine Seele von Qual und Zorn zu reinigen, so soll es auch in diesen Tagen mit „Of empires forlorn“ geschehen. Den Bass zupft hier übrigens Revelation / October 31 / Twisted Tower Dire Tieftöner Jim Hunter, dieser Tausendsassa, welcher ein verdammt gutes Händchen für brillante Bands zu haben scheint. Also, an metallischem Doom gibt es kaum eine bessere Scheibe in diesen Tagen, auch wenn Unsilence und Forsaken verdammt hart am Wind segeln.

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